Zielgruppe Lehrer: „Geben statt Nehmen“

Lehrerinnen und Lehrer gelten als schwierige Zielgruppe. Ist das so? Makler Hendrik Hamel hat sich 2019 auf (angehende) Lehrende spezialisiert. Im Interview spricht der 32-Jährige über seine Erfahrungen, das Thema Wertschätzung und verrät, wie er seine Zielgruppe am besten erreicht.

Veröffentlicht am 10. Oktober 2024

Lehrerin vor Tafel

Kurzer Überblick

  • Aus dem Vertrieb für den Vertrieb: Tipps aus der Praxis
  • Versicherungsmakler Hendrik Hamel ist bekannt für seine Social-Media-Kanäle
  • Lehrer-Experte: „Ich kann das Klischee, dass Beamte beratungsresistent seien, nicht bestätigen.“
  • Interview Part 1/2: Was macht die Zielgruppe so besonders? Und was brauchen Lehramtsstudierende, Referendarinnen und Referendare sowie Lehrende eigentlich?
Henrik Hamel Makler

Zielgruppe Lehrer: Makler und Social-Media-Experte Hendrik Hamel
(Copyright: Hendrik Hamel)

Warum hast du dich auf (angehende) Lehrende spezialisiert?

Hendrik Hamel: Nach meiner Ausbildung als Bankkaufmann habe ich mich dazu entschlossen, in Gießen Wirtschaftswissenschaften zu studieren. Viele meiner Studienfreunde haben auf Lehramt studiert und mich bereits damals mit Fragen gelöchert. Als ich 2016 mein Studium abgeschlossen habe, bin ich zunächst in den Strukturvertrieb eingestiegen. Während ihres Referendariats kamen einige meiner Freunde auf mich zu und haben gefragt: ‚Hendrik, wir müssen uns jetzt um unsere Versicherungen kümmern, haben aber gar keine Ahnung davon. Kannst du uns helfen?‘ Dabei habe ich gemerkt, dass ich ein Faible für die Zielgruppe Lehrer habe. Also habe ich mich 2019 als freier Makler selbstständig gemacht – mit dem Schwerpunkt Lehramtsstudierende, Referendarinnen und Referendare sowie Lehrende.

Was macht die Zielgruppe so besonders?

Hendrik: Ich erlebe meine Zielgruppe als offen, wissbegierig und vielseitig interessiert. Mir gefällt es, dass (angehende) Lehrende vieles hinterfragen und alles bis ins kleinste Detail wissen wollen. Denn das passt gut zu meiner Beratungsphilosophie. Es macht mir unheimlich viel Spaß, wenn ich in solchen Situationen mit meinem Know-how glänzen kann. Vor allem der Austausch und die gegenseitige Wertschätzung machen das Ganze so besonders. So ein großes Interesse an meiner Beratung habe ich bisher bei keiner anderen Zielgruppe erfahren dürfen.

Übrigens, die Vorurteile und das Klischee, dass Lehrerinnen und Lehrer beratungsresistent seien, kann ich nicht bestätigen. Das ist aber natürlich auch eine Frage der Persönlichkeit. Hier ist Geduld wichtig. Wer ein reiner Verkäufer ist, sucht sich eher eine andere Zielgruppe.

Was brauchen (angehende) Lehrerinnen und Lehrer?

Hendrik: Es gibt drei Versicherungen für Lehrer, die von Anfang an gefragt sind.

  1. Die Krankenversicherung. Die Besonderheit: Lehrende, die Beamte sind, haben einen Anspruch auf Beihilfe. Damit sind 50 Prozent der Gesundheitsversorgung durch den Dienstherrn gesichert. Für die andere Hälfte braucht es eine Krankenversicherung.
  2. Je früher, desto besser: die Haftpflichtversicherung. Denn Beamte sind für Schäden, die sie im Dienst verursachen, haftbar.
  3. Außerdem spielt die Berufsunfähigkeitsversicherung bzw. Dienstunfähigkeitsabsicherung eine entscheidende Rolle. Schließlich werden immer mehr Lehrer werden dienstunfähig, gerade wenn es um das Thema Psyche geht.

Und: Wer mit dem Referendariat durch ist, und Geld verdient, sollte sich auf jeden Fall um die Altersvorsorge kümmern. Auch wenn Lehrerinnen und Lehrer in der Regel von einer guten Pension ausgehen, kann die Realität anders aussehen. Zum Beispiel, wenn es um Ausfallzeiten – wie Elternzeit oder Teilzeit – geht.

Was ist wichtig bei der Auswahl eines Partners bei der Zielgruppe Lehrer?

Hendrik: Mir ist wichtig, dass sich eine Versicherungsgesellschaft im Beamtensegment auskennt. Das Know-how muss da sein. Dazu zählt zum Beispiel, dass im Bereich Krankenversicherung mit dem klassischen Beihilfetarif genug abgedeckt ist. Geht es um die Berufs- und Dienstunfähigkeitsversicherung, ist es wichtig, dass eine gute und echte Dienstunfähigkeitsklausel im Vertrag enthalten ist.

Welche Rolle spielt die Digitalisierung in deinem täglichen Tun?

Hendrik Hamel: Eine sehr große, ich berate und betreue meine Kundinnen und Kunden komplett digital. Also komme ich ohne Ladenlokal aus. Meine Bestandskunden haben zum Beispiel eine App, in der sie alle Verträge, die wir miteinander geschlossen haben, einsehen können. Auch das Thema Kundenakquise läuft bei mir hundertprozentig online – von Social-Media-Posts bis zu bezahlter Werbung. Dabei setze ich auf ein papierloses Büro. Ob E-Mail, Whatsapp Business oder digitale Unterschrift, bei mir funktioniert alles digital.

Wie erreichst du deine Zielgruppe am besten?

Hendrik: Meiner Erfahrung nach erreiche ich (angehende) Lehrerinnen und Lehrer optimal über die Sozialen Medien. Besonders zielführend sind Facebook, Instagram und Tiktok. Einerseits betreibe ich klassisches Online-Marketing. Das heißt, ich gebe zum Beispiel bei Facebook und Instagram Geld dafür aus, um meine Zielgruppe zu erreichen. Anderseits setze ich auf organisches Marketing, also auf mein fachliches Know-how, das ich teile. Dieses verpacke ich für Instagram und Tiktok in Kurzvideos oder Beiträge. Das ist ein entscheidender Hebel meiner Kundenakquise: So kann ich potenziellen Neukunden zeigen, dass ich fachlich etwas draufhabe. Geht es darum, meine Kundinnen und Kunden zu binden und die bestehenden Beziehungen zu pflegen, nutze ich meine Website samt Blog. Hier habe ich eine gute Plattform, um tiefer in Themen einzutauchen.

Was funktioniert in den Sozialen Medien besonders gut? Und was nicht?

Hendrik: Ich trete in den Sozialen Medien möglichst authentisch und informierend auf. Das klappt bei meiner Zielgruppe sehr gut. Dabei setze ich erstmal auf die Devise ‚Geben statt Nehmen‘: Mit Inhalten versuche ich einen Mehrwert für meine potenziellen Neukundinnen und Neukunden zu generieren und diese mit Informationen zu versorgen.

Was für diese Zielgruppe meiner Meinung nach gar nicht funktioniert: Harte, aggressive Werbung, wie es viele Maklerinnen und Makler machen. Viele wollen nur ‚Nehmen statt Geben‘ und wundern sich, dass ihre Social-Media-Strategie nicht funktioniert. Seien wir ehrlich, Neukundengewinnung in den Sozialen Medien funktioniert nicht von heute auf morgen. Das ist ein Prozess, der bis zu 12 Monate dauern kann. Es braucht Zeit, bis die Außenwelt Sie als Experten oder Expertin wahrnimmt und der Algorithmus verstanden hat, wen Sie eigentlich erreichen wollen. Hier sind Zeit und Durchhaltevermögen gefragt.

Zielgruppe Lehrer: Welchen Meilenstein strebst du als nächstes an?

Hendrik: Ich habe ein kleines, familiäres Team – und so soll es auch bleiben. Mein Ziel ist es, mich bei meiner Zielgruppe verstärkt zu etablieren. Ob durch organisches Marketing oder mithilfe von bezahlter Werbung: Ich will mich weiter als Experte positionieren. Wenn (angehende) Lehrerinnen und Lehrer über Versicherungen sprechen, möchte ich, dass mein Name fällt.

Danke für das Gespräch, Hendrik!

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