BU oder DU? Was Beamte wirklich in der Beratung brauchen

Viele verwechseln Berufsunfähigkeitsversicherung und Dienstunfähigkeitsversicherung – mit teuren Folgen. So erklärst du den Unterschied klar, erkennst Fallstricke und setzt den passenden Schutz für Lehrkräfte, Polizisten und Beamtenanwärter auf - ein Gastbeitrag von Bastian Kunkel

Der Denkfehler, der Geld kostet

„Ich bin verbeamtet, also brauche ich keine BU.“ Diesen Satz höre ich oft. Falsch. Beamte haben einen besonderen Status, aber keine eingebaute Absicherung fürs Einkommen. Dienstunfähigkeit ist kein Automatismus für lebenslangen vollen Ruhegehaltsschutz. 

Genau hier musst du trennen: Berufsunfähigkeit (BU) schützt die Arbeitskraft allgemein. Dienstunfähigkeit (DU) bezieht sich ausschließlich auf Beamte und wird amtsärztlich festgestellt.

In unserer Beratungspraxis bei Versicherungen mit Kopf sehen wir regelmäßig zwei Probleme: Erstens werden BU-Tarife ohne echte DU-Klausel verkauft. Zweitens wird die DU als Leistungsgarantie verkauft, obwohl die Klausel nur weich formuliert ist. Beides rächt sich im Leistungsfall.

 

Was eine „echte“ DU-Klausel ausmacht

Eine sinnvolle Lösung für Beamte ist eine BU mit DU-Klausel. Echt ist sie, wenn der Versicherer die amtsärztliche DU-Feststellung anerkennt und darauf leistet – ohne zusätzliche, eigene BU-Prüfung. Achte auf:

  • eindeutigen Verweis auf die DU-Feststellung durch den Dienstherrn,

  • Verzicht auf eine separate, volle BU-Definition,

  • keine restriktiven Einschränkungen (z.B. nur „vollzugsdienstfähige“ Berufe).

Bei Lehramts- oder Polizeilaufbahnen sind Ausgliederungen („teilweise DU“, „anderweitige Verwendung möglich“) üblich. Gute Bedingungen regeln, wie in diesen Graubereichen geleistet wird. Sonst endet der Kunde in der „Reaktivierungs-Schleife“.

 

Für wen eignet sich was?

  • Beamtenanwärter/Referendare: Früh einsteigen. Gesundheitszustand „einfrieren“, niedrige Beiträge sichern, Nachversicherungsoptionen ohne erneute Prüfung vereinbaren. Digitale, friktionsarme Prozesse erhöhen hier die Abschlusswahrscheinlichkeit spürbar – Papier killt Momentum.

  • Probe- und Lebenszeitbeamte: BU mit echter DU-Klausel ist meist der Sweet Spot. Reine DU-Policen ohne BU-Komponente sind oft zu eng.

  • Angestellte im öffentlichen Dienst: Keine DU. Hier zählt die saubere BU-Beratung mit passenden Tätigkeitsklassen und Nachversicherungsrechten.

Typische Stolperfallen in der Praxis

  1. „DU light“ verkauft wie „DU echt“. Formulierungen wie „Leistung kann erfolgen“ statt „erfolgt“ sind rote Flaggen.

  2.  Keine Klarheit zu anderweitiger Verwendung. Wird eine leidensgerechte Umsetzung als „weiterer Beruf“ gewertet, ist die Latte hoch.

  3. Gesundheitsfragen unterschätzt. Psychische Themen, Rücken, Allergien: je früher der Antrag, desto besser die Karten. Das verstehen junge Zielgruppen nur, wenn du es in ihre Lebensrealität übersetzt, nicht in Paragrafen.

  4. Prozess bremst Abschluss. Junge Beamte erwarten Video-Call, Messenger-Rückfragen und schlanke Antragsstrecke

So führst du die Beratung klar und fair

  1. Bedarf öffnen: „Was passiert mit deinem Netto, wenn der Amtsarzt ‘DU’ feststellt?“

  2. Begriffe scharf trennen: BU = allgemeine Erwerbstätigkeit, DU = beamtenrechtliche Einsatzfähigkeit.

  3. Bedingungen zeigen, nicht nur sagen: Klausel wortwörtlich durchgehen, Beispielfälle skizzieren.

  4. Flexibilität sichern: Dynamiken, Nachversicherungen, Option bei Laufbahnwechsel.

  5. Gesundheit sauber dokumentieren: Voranfrage nutzen, wenn unsicher. Keine Aktenstapel, sondern gezielte, vollständige Angaben.

Zusätzlicher Praxis-Tipp aus der Beratung

Wir bei Versicherungen mit Kopf machen es so: Erst klären wir Status und Laufbahn, dann vergleichen wir BU-Tarife mit DU-Klausel ausschließlich über die Bedingungsqualität. Preis kommt danach. 

Bei Anwärtern priorisieren wir Optionsrechte und Starterkonzepte. Kommt Bewegung in die Laufbahn, prüfen wir sofort Nachversicherungen – ohne neue Gesundheitsprüfung.

 

Fazit

Beamte brauchen keinen Mythos, sondern Mechanik: klare Definitionen, saubere DU-Klausel, flexible Nachversicherung, digitale Prozesse. 

Wenn du BU und DU sauber trennst, echte Anerkenntnisklauseln wählst und den Einstieg früh legst, lieferst du genau das, was zählt: verlässlichen Einkommensschutz – ohne Überraschungen. 

Junge Zielgruppen folgen dir, wenn der Prozess friktionsfrei ist und die Story stimmt. Kein Versicherungsdeutsch, sondern Lebensrealität. Dann wird aus „Ich bin doch verbeamtet…“ ein „Gut, dass wir es richtig geregelt haben.“

 

Über den Autor

Bastian Kunkel ist Social-Media-Profi, Spiegel-Bestseller-Autor sowie Geschäftsführer und Gründer der VMK Versicherungsmakler GmbH. Auf den Kanälen Instagram, TikTok und YouTube folgen ihm über 800.000 Menschen, seine Videos erreichen Millionenaufrufe. Unter der Marke „Versicherungen mit Kopf“ erklärt sein Unternehmen deutschlandweit die Welt der Versicherungen, vor allem über Videos auf YouTube, Instagram, TikTok und Artikeln auf der Website. Das mehrfach ausgezeichnete Unternehmen vermittelt zudem über die kostenlose Online-Beratung als freier Versicherungsmakler den passenden Versicherungsschutz für seine Kunden.

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