Wie funktioniert Personal Branding im Vertrieb?

Als ich vor ein paar Jahren angefangen habe, mich mit meiner eigenen Personenmarke nach außen sichtbar zu machen, war das in der Branche fast schon ein Tabubruch. Ein Makler auf YouTube? Ein Versicherungstyp auf TikTok? „Das kann doch keiner ernst nehmen“, hieß es. Heute weiß ich: Genau das war der Weg, den ich gehen musste. Und den viele andere Vermittler spätestens jetzt auch gehen sollten – wenn sie nicht abgehängt werden wollen.

Denn seien wir mal ehrlich: Der Markt verändert sich. Kunden informieren sich heute digital, vergleichen online, erwarten Authentizität, Geschwindigkeit und Persönlichkeit. Wer da noch auf die klassische „Visitenkarte-Website“ mit einem freundlichen Foto und dem Satz „Ich bin seit 1995 in der Versicherungsbranche tätig“ setzt, hat längst verloren. Was fehlt, ist kein weiterer Kugelschreiber als Werbegeschenk – sondern echtes Vertrauen. Und das entsteht in 2025 eben nicht mehr durch langweilige Werbegeschenke oder eine Zertifikate-Sammlung an der Bürowand, sondern durch Persönlichkeit.

Kunden kaufen keine Produkte. Sie kaufen Vertrauen. Und Vertrauen entsteht über Geschichten, Werte und Wiedererkennbarkeit. Genau das ist Personal Branding. Kein „Marketing-Gewäsch“, sondern dein bester Vertriebsmitarbeiter – 24/7 sichtbar, skalierbar und glaubwürdig.

Ich habe früh verstanden, dass ich nicht der nächste Versicherungsvermittler sein will, den man nach dem Gespräch vergisst. Ich wollte der sein, bei dem Kunden das Gefühl haben: Der redet nicht über Versicherungen – der erklärt sie mir so, dass ich’s wirklich verstehe. Und das nicht mit Anzug und Floskeln, sondern mit T-Shirt, Klartext und Haltung.

Das Ergebnis? Heute folgen mir über 900.000 Menschen auf YouTube, Instagram & TikTok. Meine Videos werden im Schulunterricht gezeigt. Menschen schreiben mir, dass sie wegen meiner Inhalte ihre erste BU-Versicherung abgeschlossen haben – weil sie es endlich verstanden haben.

Eine Personenmarke entsteht nicht von allein. Sie ist das Ergebnis von Klarheit, Konsistenz und Haltung. Wenn du als Vermittler ernst genommen werden willst, dann musst du drei Dinge tun:

1. Positioniere dich spitz: Du kannst nicht für jeden alles sein. Ich habe mich ganz bewusst auf junge Menschen, Berufseinsteiger und digitale Beratung fokussiert. Wer mich sucht, findet mich. Wer mich nicht braucht, scrollt weiter. Und das ist okay.
2. Sei nahbar – nicht perfekt: Authentizität schlägt Hochglanz. Die Leute wollen nicht den perfekten Experten, sondern den echten Menschen. Ich teile nicht nur Fachwissen, sondern auch Meinungen, Erfahrungen, auch mal Fails. Das schafft Nähe.
3. Nutze die richtigen Kanäle: Ich habe früh auf YouTube gesetzt, weil dort langfristige Sichtbarkeit entsteht. Später kamen Instagram und TikTok dazu – weil ich dort eben auch mit Videos viel Reichweite generieren konnte. Wichtig: Jeder Kanal hat seinen eigenen Stil. Copy-Paste-Content funktioniert nicht. Aber wenn du lernst, wie du dort dich selbst zeigen kannst, wirst du sichtbar. Du musst den Kanal finden, der zu dir und zu dem, was erzählen möchtest, passt.

Ich weiß, viele Kolleg:innen schrecken vor dem Thema Personal Branding zurück. „Ich will meine Privatsphäre.“, „Ich bin kein Influencer.“, „Das ist doch alles Show.“. Aber was ist die Alternative? Sich weiter im Strom der Austauschbaren treiben lassen? Oder sichtbar werden – mit der eigenen Geschichte, den eigenen Werten, der eigenen Art zu beraten?

Deine Marke bist du. Nicht dein Produktportfolio. Nicht deine Gesellschaftsanbindung. Nicht deine Fachauszeichnungen.

DU bist der Grund, warum Kunden bleiben. Oder warum sie zu jemandem wechseln, der sich traut, Gesicht zu zeigen.

Die Versicherungswelt braucht mehr Charaktere. Mehr Nahbarkeit. Mehr Vermittler:innen, die für etwas stehen – nicht nur etwas verkaufen. Ich bin mit Versicherungen mit Kopf nicht gestartet, weil ich Reichweite wollte. Ich wollte Relevanz. Ich wollte aufklären. Und ich wollte, dass Menschen in der komplexen Welt der Versicherungen jemanden finden, dem sie vertrauen können. Mich.

Und wenn ich das geschafft habe – ganz ohne großes Budget, aber mit klarer Vision – dann kannst du das auch.

Die wichtigste Police für deinen eigenen Bestand? Eine starke Personenmarke.

1. Positionierug

• Zielgruppe klar definieren
• Persönliches Alleinstellungsmerkmal herausarbeiten
• Aussagekraft in einem Satz zusammenfassen

2. Authentizität

• Echte Sprache, echte Persönlichkeit
• Haltung zeigen, nicht Everybody’s Darling sein
• Nahbar statt perfekt

3. Mehrwert-Content

• Erklären statt verkaufen
• FAQs, Mythen, Geschichten aus der Praxis
• Einfach, klar, relevant

4. Plattform-Fokus

• 1 bis 2 Kanäle gezielt bespielen
• Kanalgerecht posten (z.B. TikTok = kurz & knackig)
• Tools nutzen (CapCut, Notion, Canva, etc.)

5. Dranbleiben

• Regelmäßig posten
• Community aufbauen
• Feedback analysieren & Inhalte optimieren

Bastian Kunkel ist Social-Media-Profi, Spiegel-Bestseller-Autor sowie Geschäftsführer und Gründer der VMK Versicherungsmakler GmbH. Auf den Kanälen Instagram, TikTok und YouTube folgen ihm über 800.000 Menschen, seine Videos erreichen Millionenaufrufe. Unter der Marke „Versicherungen mit Kopf“ erklärt sein Unternehmen deutschlandweit die Welt der Versicherungen, vor allem über Videos auf YouTube, Instagram, TikTok und Artikeln auf der Website. Das mehrfach ausgezeichnete Unternehmen vermittelt zudem über die kostenlose Online-Beratung als freier Versicherungsmakler den passenden Versicherungsschutz für seine Kunden.

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