Ist die GKV beitragsstabiler als die PKV?
Einfache Antwort: „nein“.
Im Vergleich beider Systeme, ist die GKV langfristig auf keinen Fall beitragsstabiler als die PKV! Die Fakten:
- Das unabhängige und anerkannte IGES-Institut hat die langfristigen Beitragsentwicklungen in der Privaten und der Gesetzlichen Krankenversicherung verglichen. Es kommt zu dem Ergebnis, dass die langfristige Beitragsentwicklung in GKV und PKV in den letzten zwei Jahrzehnten vergleichbar verlaufen ist.
- Die letzten 10 Jahre hat die GKV die Beiträge im Durchschnitt um 3,3 % erhöht, die PKV um durchschnittlich 2,8 % (Quelle: Bundesgesundheitsministerium / Wissenschaftliches Institut der PKV (WIP), 2018 und 2019 extrapoliert, PKV-Beitragsanpassung 2009 - 2019).
- Die durchschnittliche Beitragserhöhung der SIGNAL IDUNA Krankenversicherung a. G. in den letzten 10 Jahren betrug nur 1,44 %.
- Auch im map-report wurde aktuell bestätigt, dass wir von allen dort getesteten Gesellschaften die geringste prozentuale Beitragserhöhung im Bestand - kumuliert in den Jahren 2000 bis 2020 – hatten. Hierzu erhalten Sie noch einen Sonderdruck.
Erstes Zwischenfazit: Die beiden Systeme unterscheiden sich hier kaum! Berücksichtigt man im Vergleich die in der Vergangenheit erfolgten Leistungskürzungen in der GKV, liegt der Vorteil bei der PKV! Denn in der PKV sind die vertraglichen Leistungen dauerhaft garantiert!
Wie sieht die Zukunft in der GKV aus?
Die gesetzliche Krankenversicherung finanziert sich nach dem Umlageverfahren. Dabei werden die jährlichen Beitragseinnahmen der GKV für die Leistungsausgaben eines Kalenderjahres verwendet. Darüber hinaus schießt der Bund jährlich mehrere Milliarden aus Steuermitteln für versicherungsfremde Leistungen (z. B. beitragsfreie Familienversicherung) hinzu.
Das heißt vereinfacht ausgedrückt: Läuft die Konjunktur in Deutschland gut, geht es auch den Kassen und den Versicherten gut. 2018 hatte die GKV einen Überschuss von 2 Mrd. Euro. Allen war klar: Die zu diesem Zeitpunkt gut gefüllten Konten der Kassen werden sich leeren, sobald sich die Konjunktur abschwächt und damit verbunden die Einnahmen sinken. Dieses Problem kennt die PKV übrigens nicht.
Im Jahr 2019 entstand in der GKV bereits ein Defizit von 1,6 Mrd. Euro. In einer Bertelsmann-Stiftung wurde zugleich gewarnt, dass die Krankenkassenbeiträge langfristig wieder deutlich steigen könnten.
Das Handelsblatt schreibt aktuell in seiner Ausgabe vom 8.5.2020:
„Infizierte Kassen: Der gesetzlichen Krankenversicherung droht in der Pandemie eine finanzielle Schieflage. Erste Krankenkassen haben Liquiditätsprobleme, Pleiten sind nicht ausgeschlossen. Die Beiträge könnten stark steigen.“
In einem dem Handelsblatt vorliegenden Positionspapier des GKV-Spitzenverbands heißt es: "Ohne gesetzliche Maßnahmen steuert das Finanzierungssystem der Krankenversicherung spätestens zum Jahreswechsel 2020 auf 2021 auf einen existenziell bedrohlichen Liquiditätsengpass zu: Die Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds wird im Verlauf des zweiten Halbjahres aufgrund der absehbaren Mindereinnahmen und vorgegebenen Zahlungsverpflichtungen aufgebraucht sein."
Zweites Zwischenfazit: Die PKV ist hier bestens aufgestellt und hat dieses Problem der GKV nicht.
Gesamtfazit:
Das gesamte deutsche Gesundheitssystem und jeder Krankenversicherer – egal ob GKV oder PKV – stehen in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen. SIGNAL IDUNA als bedeutendes PKV-Unternehmen ist hier aufgrund der Größe und der weit überdurchschnittlichen Eigenkapitalausstattung sehr gut positioniert. Und in wichtigen Verkaufstarifen können wir bereits heute eine Beitragsgarantie bis zum 31.12.2021 geben, so dass eine Anpassung frühestens am 01.01.2022 möglich ist.